In der Nacht war es wirklich sehr stürmisch mit heftigem Regen. Ein paar mal hat mich der Wind und die anschlagenden Wellen sogar aufgeweckt. Aber in der Früh um 8:00 hat sich alles komplett gelegt und es ist herrlich still draußen. Ein neuerlich malerischer Sonnenaufgang lässt auf den neuen Tag hoffen.
Gemäß dem alten Leitspruch
Der Wind am Lough Ree steht spät auf und geht früh schlafen
verschieben wir das Frühstück auf später und machen uns um 08:30 mit einem Tee gestärkt von der Boje los.
Alfred steuert bravourös durch den Coosan Cut und raus geht es auf den Ree.
Die Sonne leuchtet uns den Weg so dass wir tlw. 3 Bojen weit sehen, so gut wie selten zuvor, außerdem ist es fast windstill.
So geht es den Ree hinauf, nebenbei werden noch ein paar fehlende Marker im GPS vermerkt.
Nach 2h 50′ Fahrtzeit machen wir am neuen Jetty in Lanesborough fest. Es ist so warm und herrlich schön, dass wir beschließen an Deck zu brunchen – wie immer von Alfred herrlich zubereitet (heute wird auch der erste Schwanentoast – vulgo verbrannt – produziert)
Wir legen ab und im alten Hafen wieder an – kurzer Spaziergang in Lanesborough mit Abstecher in die Kirche. Unseren litter entsorgen wir in einer öffentlichen Box, da die Mistkübel im Hafen schon alle wegen „Saisonschluss“ abgebaut sind. Den freundlichen Hinweis eines IWAI Mitarbeiters, wir sollen unseren Müll wieder mit an Bord nehmen ignorieren wir dabei 😉
Wir beschließen nicht durch die Clondra Schleuse zu fahren, da wir dort den Schleusenwärter holen müssen und das könnte dauern. Also geht es weiter Richtung Tarmonbarry, die Schleuse ist offen und so schleusen wir gleich durch und auch die Brücke wird für uns gehoben.
Nun ist es ca. 30 Minuten bis zur Einfahrt in den Camlin River. Alfred steuert durch sein Lieblingsrevier und wir gleiten bei tief stehender Sonne fast lautlos dahin.
50 Minuten dauert die malerische Fahrt bis wir an der Straßenbrücke vor der Einfahrt in den Richmond Harbour ankommen. Mit dem Feldstecher lese ich die Airdraft vom Anzeiger ab und staune nicht schlecht – 3m. Offiziell hat unser Boot inkl. Radarbogen 3,90m und mit umgelegten Bogen 3,20m.
Die Beratung dauert nur kurz – wir probieren es!
Radarbogen ist in kürzester Zeit umgelegt und wir fahren ganz langsam auf die Brücke zu. Sie scheint von links nach rechts leicht anzusteigen, also fahren wir ganz an den rechten Rand. Ein Stopp kurz vor der Kante – es müsste sich ausgehen. Natürlich treibt uns sofort der Wind ab, also nochmals retour und ein neuer Anlauf und mit minimalster Geschwindigkeit unter der Brücke durch.
20cm – mehr Platz ist sicher nicht mehr zwischen Windfang und Brücke, na hoffen wir mal, dass bis morgen der Wasserstand nicht steigt 😉
Wir legen am neuen Jetty an und machen einen Spaziergang am neu restaurierten Royal Kanal entlang bis zur nächsten Schleuse (lock 45)
Zum Abendessen gibt es lamb cutlets mit Kartoffeln (haubenmäßig gelungen) und danach noch ein Bier im Pub.
Bilanz des dritten Tages:
5h 48′ reine Fahrtzeit
49,76 km
11,8 km/h max
8,6 km/h Durchschnitt
Anderen Mietbooten begegnet: 0
Ihr habt sicher Neptun einen Schluck Jameson gegönnt, damit er euch den Lough Ree bei schönem Wetter überqueren lässt.
Ich habe festgestellt Alfred’s Toast ist aber sehr hell.
Liebe Grüße
Fredi